Heute mal eine erschütternde biografische Beichte: Ich leide unter einen seltenen Krankheit, die bewirkt, dass ich Al Pacino und Robert DeNiro sowie Leonardo DiCaprio und Matt Damon optisch nicht voneinander unterscheiden kann. Die vier sind für mich zwei Personen. Mein absoluter kinematografischer Albtraum wäre eine fiktive Bodyswitch-Komödie, die so geht: Al Pacino und Robert DeNiro sind ein schwules Paar und Leonardo die Caprio und Matt Damon sind ihre Adoptivsöhne. Plötzlich wechseln die Jungen in die Körper der Alten und umgekehrt – so wie in dem Tom-Hanks-Film „Big“. Halleluja! Ich wäre komplett aufgeschmissen. Vielleicht finde ich deshalb auch Gangster-Filme so unendlich mühsam. Bei „The Departed“ etwa dachte ich den halben Film lang, hier gehe es um eine dissoziative Identitätsstörung wie bei Fight Club, bis ich drauf gekommen bin, hallo das sind ja zwei unterschiedliche Typen. Der Pate, Good Fellas, Scarface. Männer in schwarzen Anzügen, die erst klein- und dann großkriminell sind, interessieren mich nicht.
Darum werde ich auch den neuen Scorsese auslassen. the Irishman! Uff. Nicht unterscheidbare, geriatrische Männer stehen drei Stunden und 29 Minuten in düsteren Kulissen herum und schauen streng aus dem Nadelstreif? Nein, danke! Da sehe ich mir lieber „Das Krokodil und sein Nilpferd“ an. Das ist, glaube ich, auch ein Gangsterfilm und die beiden Hauptdarsteller sind, so weit ich mich erinnern kann, gut voneinander zu unterscheiden.