Ich kann mich noch gut an meinen 38. Geburtstag erinnern. Damals habe ich beschlossen, den körperlichen Verfallsprozess zu stoppen. Einfach so. Was soll ich sagen? Es ist mir komischerweise gelungen. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie zur Hölle ich das bloß geschafft habe. Dann monetarisiere ich den Zauber und kaufe mir von den Zinsen eine Yacht aus purem Gold. Soviel zu meinen mittelfristigen Plänen. Ansonsten ist die Zeitlosigkeit natürlich ein Fluch. Mitansehen zu müssen, wie die Menschen um einen herum altern und verblühen, macht einsam. Alle, die man liebt, verbrennen im Feuer der Zeit, nur selbst verharrt man eingefroren zwischen den Jahren. Da fühlt man sich schnell wie Christopher Lambert in dem Film „Highlander“. Trotzdem vielen Dank an Euch Sterbliche, die ihr mir zu meinem jüngsten Geburtstag gratuliert habt. Ich werde Euch nicht vergessen, auch wenn Ihr einmal nicht mehr da seid. Für alle, die übrigens mein tatsächliches biologisches Alter wissen wollen, habe ich ein kniffliges Rätsel parat: Meine Geburt ist von heute aus gesehen so lange her, wie damals die Erfindung der Sprühdose. Während ihr rechnet, verbleibe ich mit einem wunderbaren Zitat. Es stammt von mir selbst und geht so: Wenn schon Unsterblichkeit, dann posthum.