Mit dem Genre Kabarett hatte ich immer schon so meine Probleme. Klar, es gibt ganz gute Ausnahmen aber die meisten dieser zwangsoriginellen Kleintalentverweser finde ich nur mühsam. Lustig bin ich außerdem selbst. Das bisserl, was ich komisch finde, schreibe ich mir meistens gleich selbst. Schlimmer als Kabarett ist nur Poetry Slam, sozusagen die nervige kleine Schwester des Kabaretts. Am schlimmsten an der Kleinkunst sind die drei ausgelatschten Gähn-Phrasen, mit denen das Elend immer hochsterilisiert wird. Dabei handelt es sich um die heilige Dreifaltigkeit der kleinbürgerlichen Phrasendrescherei. Erstens: das Lachen, das im Halse stecken bleibt. Zweitens: der Spiegel, der einer Gesellschaft vorgehalten wird. Und drittens und am schlimmsten: der Finger, der in die Wunde gelegt wird. Ich sag’s mit einer echten Legende des deutschsprachigen Humors, nämlich mit Herbert Feuerstein: Würg!