Es gibt Kundenwünsche die so wunderlich sind, dass man als unbeteiligter Beobachter fasziniert zwischen Ehrfurcht und Fremdscham schwankt. Beim Bäcker meines Vertrauens wurde ich heute früh Zeuge eines besonders schrullenhaften Ansinnens. Eine nur scheinbar aufgeräumte Dame kaufte ein Stück Plundergebäck und zahlte mit einem Zehn-Euro-Schein. Die Frau nahm das Wechselgeld erst routiniert entgegen, doch hielt plötzlich inne. Sekundenlang starrte sie auf die Handvoll Münzen, bis sie schließlich ihren Blick auf die Verkäuferin richtete und mit mühsamer Beherrschung in der Stimme folgende Ungeheuerlichkeit sprach: „Können Sie mir noch die Zwei-Cent-Münze in zwei Ein-Cent-Münzen wechseln?“